Es ist tatsächlich so, es gibt in unserer Praxis Patienten, die müssten nicht zur Prophylaxe kommen. Warum?
Ganz einfach. Diese Patienten sind zahngesund und haben einen perfekten Mundhygienestatus. Ein kleiner Teil aller Menschen hat eine so gesunde Mundflora, dass Bakterien in ihrem Mund kein Unheil anrichten können.
Dank hervorragendem Immunsystem und optimaler Speichelzusammensetzung haben diese Glückskinder keine Karies, kaum Plaque oder Zahnstein. Infolgedessen auch keine Parodontitis oder sonstige Zahnerkrankungen.
Um es gleich vorweg zu nehmen – wir empfehlen niemandem, die Vorsorge bei seinen Zähnen zu vernachlässigen. Und schon gar nicht bestärken wir die Patienten, die ihre Mundgesundheit verbessern müssten, dies nicht zu tun.
Dennoch bräuchten bestimmte Patienten sehr selten einen Termin zur Prophylaxe beziehungsweise zur Professionellen Zahnreinigung, wie viele es nennen, in unserer Praxis.
Und trotzdem raten wir diesen Patienten, zur Vorsorge zu kommen. Warum? Dazu gleich mehr.
Zunächst möchte ich kurz darstellen, wie ich überhaupt auf dieses Thema komme.
Über die Hälfte aller Deutschen gehen regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung
Diese Headline las ich vor kurzem in einer Fachzeitschrift. Laut einer Forsa-Umfrage, die im Auftrag einer großen Versicherung stattfand und bei der 1000 Erwachsene gefragt wurden, kam folgendes Ergebnis heraus:
Über die Hälfte gehen mindestens einmal im Jahr zur Professionellen Zahnreinigung, 16 Prozent der Befragten gehen seltener als alle zwei Jahre zur Profi-Reinigung und 14 Prozent verzichten komplett auf Prophylaxe.
Als Grund für das unterschiedliche Verhalten gaben die Befragten an:
• Zeitmangel,
• Geldmangel,
• Unwissenheit oder
• Angst vor dem Behandlungsstuhl.
Das Thema Zahnvorsorge und insbesondere die regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt besitzt offenbar eine unterschiedlich hohe Priorität.
Menschen, die keinen Nutzen darin sehen, regelmäßig zur Kontrolle zu kommen, sehen dann auch die Kosten für Prophylaxe als überflüssige Geldausgabe.
Oder sie möchten die Stunde Zeit nicht aufbringen, die eine gründliche Prophylaxe nun mal beansprucht.
Und Patienten, die sowieso nie oder nur in extremen Schmerzsituationen zum Zahnarzt gehen, werden jetzt bestimmt nicht für eine Prophylaxe eine Ausnahme machen.
Gerade für Angstpatienten ist eine Prophlaxe das Beste
Zahnärzte und Versicherer sind sich einig: selbst wer seine Zähne regelmäßig putzt, kommt an manche Stellen nicht heran.
Zahnengstand macht es zum Beispiel den Borsten unmöglich, zwischen die Zähne zu gelangen.
Aber auch bei normaler Zwischenraumweite kommt eine Zahnbürste nicht an die in den Nischen festsitzenden Bakterien dran.
Zahnseide oder kleine Interdentalbürstchen helfen hier schon weiter. Aber in die Stellen unter das Zahnfleisch, in die im besten Fall gerade Mal 1-2 mm tiefen Zahnfleischtaschen kommt keine Bürste, keine Seide, keine Spülung.
Und hier sitzen jedoch die Bakterien, die Zähne auf Dauer angreifen.
Patienten, die nun aufgrund ihrer Zahnarztphobie erst gar nicht zum Zahnarzt beziehungsweise zur Prophylaxe gehen, erfahren schmerzlich, dass sich bei ihnen ihre Zahngesundheit von Jahr zu Jahr dramatisch verschlechtert.
Parodontitis, entzündliche Stellen am Zahnfleisch oder an der Zahnwurzel, geschwollenes Zahnfleisch mit extrem hoher Druckempfindlichkeit sind dann die Konsequenzen.
Spätfolgen, die durch eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung hätten vermeiden werden können.
Denn wie gesagt, nur ganz wenige Menschen verfügen über eine ausgewogen gesunde Mundflora.
Regelmäßige Prophylaxe ein- bis zweimal im Jahr
Am besten, so lauten die Empfehlungen der Krankenkassen, macht man einen bis zwei Prophylaxe-Termine pro Jahr.
Anders ist es, wenn eine gravierende Parodontalerkrankung vorliegt. Dann empfehlen wir die Frequenz der Professionellen Zahnreinigung zu erhöhen.
Gut kann man dabei die Vorsorgeuntersuchung mit der Prophylaxe verbinden.
Für Patienten mit empfindlichem Zahnfleisch und Zahnvorerkrankungen sowie für Ältere und Kinder mit Zahnspange ist die Regelmäßigkeit besonders wichtig.
Und wenn Sie die häusliche Zahnpflegen konsequent und regelmäßig durchführen, entsprechende Hilfsmittel, wie Interdentalbürstchen, verwenden, kann es sogar sein, dass sich Ihre Besuche beim Zahnarzt auf einmal pro Jahr beschränken.
Den Zahnarzt vermeiden durch regelmäßige Prophylaxe
Stellen Sie sich nun vor, Sie hätten durch die regelmäßige Prophylaxe sogar die Chance den Zahnarztbesuch zu vermeiden.
Also zumindest den Teil, wo gebohrt, gezogen wird oder diverse spitze und scharfe Instrumente eine Rolle spielen.
Wäre das nicht in Ihrem Interesse? Gerade, wenn Sie wie 70 Prozent Ihrer Mitbürger, zu den Menschen gehören, die unter Zahnarztangst leiden.
Denn das sind die positiven Folgen einer regelmäßigen Professionellen Zahnreinigung:
• Zahnkrankheiten entstehen nicht,
• Mundgesundheit bleibt intakt,
• Mundgeruch verschwindet,
• Verfärbungen treten seltener oder später auf
• Zahnbehandlungen werden seltener und
• im Idealfall brauchen Sie kaum noch Unterstützung durch Ihren Zahnarzt in Form eines Prophylaxe-Termins.
In unserem Zentrum für Zahngesundheit informieren wir Sie hierzu gern ausführlich.
Quelle:
Repräsentative Umfrage „Zahngesundheit“ des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag von CosmosDirekt. Im Oktober 2018 wurden in Deutschland 1.003 Personen ab 18 Jahren befragt.
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